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Im intellektuellen Leerlauf

Summary

Eine Aufforderung an Christen, ihren Intellekt zu betätigen. [1]

Quelle: Passionate Conviction, S. 2-16., Hg.: Wm. L. Craig und P. Copan. Nashville, Tennessee, Vereinigte Staaten: Broadman und Holman, 2007. Mit freundlicher Genehmigung verwendet.

Vor einigen Jahren kamen zwei Bücher heraus, die Schockwellen durch das amerikanische Bildungswesen jagten. Das erste davon, Cultural Literacy: What Every American Needs to Know von E. D. Hirsch, hielt fest, dass viele College-Studenten in den USA nicht das nötige Grundwissen haben, um die Titelseite einer Zeitung zu verstehen oder um sich als Bürger verantwortungsbewusst zu verhalten. So dachte beispielsweise ein Viertel der in einer kürzlich durchgeführten Umfrage befragten Studenten, dass Franklin D. Roosevelt während des Vietnam-Kriegs Präsident war. Zwei Drittel wussten nicht, wann der amerikanische Bürgerkrieg stattgefunden hat. Ein Drittel dachte, Kolumbus hätte die Neue Welt irgendwann nach 1750 entdeckt. In einer vor kurzem an der California State University in Fullerton durchgeführten Umfrage wusste mehr als die Hälfte der teilnehmenden Studenten nicht, wer Chaucer oder Dante waren. Neunzig Prozent wussten nicht, wer Alexander Hamilton war, obwohl er auf jedem Zehn-Dollar-Schein abgebildet ist.

Wenn sie nicht so alarmierend wären, könnte man diese Zahlen lustig finden. Was ist mit unseren Schulen passiert, dass sie mittlerweile solche schrecklich unwissenden Leute hervorbringen? Alan Bloom, der ein bedeutender Fachmann für Bildung an der Universität Chicago und der Autor des zweiten der oben erwähnten Bücher war, schrieb in The Closing of the American Mind, dass es einen handfesten Grund für die aktuelle Bildungsmisere gibt: nämlich die allgemeine Überzeugung unter den Studenten, dass die Wahrheit relativ ist und es sich daher nicht lohnt, nach ihr zu streben. Bloom schreibt:

„Es gibt eines, dessen sich ein Professor absolut gewiss sein kann: Fast jeder Student, der neu auf die Universität kommt, glaubt – oder behauptet zu glauben –, dass die Wahrheit relativ ist. Stellt man diese Überzeugung auf den Prüfstand, kann man mit folgender Reaktion auf Seiten der Studenten rechnen: Verständnislosigkeit. Dass jemand diese Behauptung nicht als selbstverständlich ansehen würde, erstaunt sie – das ist für sie so, als stelle jemand 2 + 2 = 4 in Frage. Darüber brauche man doch eigentlich gar nicht nachzudenken (…) Dass dies für Studenten eine moralische Sache ist, zeigt der Charakter ihrer Antwort, wenn man sie herausfordert – eine Mischung aus Unglaube und Empörung: „Bist du etwa Absolutist?“ (das ist die einzige ihnen bekannte Alternative) und sie stellen diese Frage in demselben Ton wie „Glaubst du wirklich an Hexen?“ Das führt zu ihrer Empörung, denn jemand, der an Hexen glaubt, könnte auch gut ein Hexenjäger oder ein Hexenrichter von Salem sein. Die Gefahr des Absolutismus, vor der man sie gewarnt hat, liegt nicht etwa darin, dass er nicht wahr ist, sondern darin, dass er intolerant ist. Relativismus sei für Offenheit erforderlich; und diese ist die Tugend, die einzige Tugend, um deren Vermittlung man sich in der gesamten Grundschulbildung der letzten fünfzig Jahre bemüht hat. Offenheit – und der Relativismus, durch den sie angesichts verschiedenster Wahrheitsansprüche und verschiedenster Lebensweisen und Arten von Menschen zum einzig plausiblen Standpunkt wird – sei die größte Erkenntnis unserer Zeit (…) Ein Studium der Geschichte und der Kultur zeigt, dass früher alle wahnsinnig waren; die Menschen dachten immer, sie hätten Recht, und das führte zu Kriegen, Verfolgungen, Sklaverei, Xenophobie, Rassismus und Chauvinismus. Es geht nicht darum, die Fehler zu korrigieren und wirklich Recht zu haben; sondern darum, gar nicht erst zu denken, dass man Recht hat.“ [2]

Da es keine absolute Wahrheit gibt, weil alles relativ ist, ist der Zweck von Bildung nicht der, die Wahrheit zu lernen oder den Umgang mit Fakten zu meistern – sondern lediglich, eine Fähigkeit zu erlernen, damit man dann in die Welt hinausgehen und reich, mächtig und berühmt werden kann. Die Wahrheit ist irrelevant geworden.

Nun, natürlich läuft diese relativistische Einstellung zur Wahrheit der christlichen Weltanschauung zuwider. Denn als Christen glauben wir, dass alle Wahrheit die Wahrheit Gottes ist, dass Gott uns die Wahrheit geoffenbart hat, sowohl in seinem Wort als auch in demjenigen, der sagte: „Ich bin die Wahrheit.“ Christen können deshalb nie apathisch oder verächtlich auf die Wahrheit blicken. Sie halten die Wahrheit vielmehr hoch und schätzen sie als Widerspiegelung Gottes selbst. Und diese Verpflichtung der Wahrheit gegenüber macht einen Christen auch nicht intolerant, wie Blooms Studenten fälschlicherweise schlussfolgerten; ganz im Gegenteil – das Konzept von Toleranz selbst bedingt, dass man nicht mit dem einverstanden ist, was man toleriert. Christen sind sowohl der Wahrheit als auch der Toleranz verpflichtet, denn sie glauben an den, der nicht nur „Ich bin die Wahrheit“ sagte, sondern auch „Liebt eure Feinde“.

Zu der Zeit, als diese Bücher erschienen, unterrichtete ich auf einem christlichen College der freien Künste in der Abteilung Religionswissenschaften. Und ich fragte mich: In welchem Ausmaß sind christliche Studenten mit der Einstellung infiziert, die Bloom beschreibt? Wie würden meine eigenen Studenten bei einem von E. D. Hirschs Tests abschneiden? „Eigentlich eine gute Frage – wie würden sie abschneiden?“, dachte ich mir. „Warum sollten nicht auch sie so einen Test bekommen?“ Also führte ich einen solchen Test mit ihnen durch.

Ich entwarf einen kurzen Test mit Fragen zum Allgemeinwissen - zu berühmten Menschen, Orten und Dingen – und verteilte sie in zwei Klassen mit ungefähr fünfzig Studenten im zweiten Studienjahr. Der Test ergab, dass sie zwar besser Bescheid wissen als Studenten im Allgemeinen, es aber in beiden Gruppen trotzdem eine beträchtliche Anzahl von Studenten gab, die nichts – nicht einmal mit einem kurzen Satz – zu einigen wichtigen Namen und Ereignissen sagen konnten. Beispielsweise wussten 49 Prozent der Studenten nicht, wer Leo Tolstoi war, der Autor des vielleicht bekanntesten Romans der Welt, Krieg und Frieden. Zu meiner Überraschung wussten 16 % nicht, wer Winston Churchill war. Ein Student dachte, er sei einer er Gründerväter der Vereinigten Staaten gewesen! Ein anderer dachte, er sei vor ein paar hundert Jahren ein großer Erweckungsprediger gewesen. 22 % wussten nicht, was Afghanistan ist, und ebenfalls 22 % war Nicaragua unbekannt. Ganze 20 % wussten nicht, wo der Amazonas fließt. Stellen Sie sich das einmal vor!

Bei Dingen und Ereignissen schnitten sie noch schlechter ab. Es hat mich sehr überrascht, dass ganze 67 % nichts über die Ardennenoffensive [3] wussten. Einige dachten, es hätte mit den Kämpfen des Diäthaltens zu tun  [4]. 24 % bedeutete der Begriff „Spezielle Relativitätstheorie“ nichts (es ging wohlgemerkt nur darum, zu sagen, was sie ist, also z. B. „eine Theorie von Einstein“ – nicht darum, sie zu erklären). 45 % sagte die Schlacht am Little Bighorn [5] nichts – sie wurde oft als eine Schlacht im amerikanischen Unabhängigkeits- oder Bürgerkrieg eingestuft. Und mich überraschte kaum, dass 73% nicht wussten, was mit dem Ausdruck „Manifest Destiny“ [6] gemeint ist.

Mir wurde somit bewusst, dass christliche Studenten es nicht geschafft haben, sich über den dunklen Sog zu erheben, der im amerikanischen Bildungssystem auf Grundschulebene und der Ebene der weiterführenden Schulen sein Unwesen treibt. Dieses Ausmaß an Unwissenheit stellt eine echte Krise für christliche Colleges und Seminare dar.

Doch beim Nachdenken über diese Statistik überkam mich dann langsam eine noch schrecklichere Befürchtung. „Wenn christliche Studenten so wenig Grundwissen in Geschichte und Geographie haben“, dachte ich mir, „dann besteht die Möglichkeit, dass sie, und Christen im Allgemeinen, noch weniger über unser eigenes christliches Erbe und die christliche Lehre wissen.“ Unsere Kultur im Allgemeinen ist mittlerweile auf die Ebene eines biblischen und theologischen Analphabetismus herabgesunken. Sehr viele Menschen, vielleicht die meisten, können nicht einmal die vier Evangelien nennen – in einer kürzlich durchgeführten Studie nannte sie jemand Matthäus, Markus und Luther! In einer anderen Umfrage wurde Jeanne d’Arc als Noahs Frau bezeichnet! Ich hegte in Gedanken den Verdacht, dass sich auch die evangelikale Christenheit wahrscheinlich irgendwo, wenn auch ein wenig höher, in derselben Abwärtsspirale bewegt.

Doch wenn wir die Wahrheit unseres eigenen christlichen Erbes und unserer Lehre nicht erhalten, wer wird sie dann für uns erlernen? Nicht-Christen? Das erscheint äußerst unwahrscheinlich. Wenn die Gemeinde nicht ihre christliche Wahrheit hochschätzt, wird sie sie für immer verlieren. Wie würden Christen bei einem Test über allgemeine Fakten der christlichen Geschichte und Lehre abschneiden?

Ja – wie würden sie abschneiden? Ich lade Sie nun ein, Stift und Papier zu holen und den folgenden Test selbst abzulegen. (Nur zu, er dauert nur ein paar Minuten!). Bei den nachfolgenden Begriffen handelt es sich um Dinge oder Menschen, die jeder Christ in der westlichen Welt kennen sollte. Schreiben Sie einfach eine Formulierung dahinter, aus der hervorgeht, dass Sie wissen, worum es sich jeweils dabei handelt. Wenn ich beispielsweise „John Wesley“ abfrage, könnten Sie dahinter schreiben: „Der Begründer des Methodismus“. Oder: „Erweckungsprediger im England des 18. Jahrhunderts.“

Kurzes Quiz

1. Augustinus

2. Konzil von Nicäa

3. Dreieinigkeit

4. Zwei Naturen in einer Person vereint

5. Pantheismus

6. Thomas von Aquin

7. Reformation

8. Martin Luther

9. Stellvertretende Sühnung

10. Aufklärung

Wie ist es Ihnen ergangen? Wenn Sie ein typischer Vertreter der Zuhörerschaft sind, an die ich diesen Test verteilt habe, wahrscheinlich nicht allzu gut. Wenn das der Fall ist, sind Sie vielleicht versucht, wegen dieses Tests eine Verteidigungshaltung einzunehmen: „Wer muss dieses ganze Zeug überhaupt wissen? Dieser Müll ist nicht wichtig. Alles, was wirklich zählt, ist mein Leben mit Jesus und dass ich anderen von ihm erzähle. Wen kümmert dieser ganze belanglose Kram?“

Ich hoffe inständig, dass Ihre Reaktion nicht so ausfallen wird, denn dann würden Sie sich gegenüber der Möglichkeit verschließen, an sich zu arbeiten, und Sie werden keinen Nutzen aus dieser Übung ziehen. Sie werden nichts daraus gelernt haben.

Doch es gibt auch eine zweite, positivere Reaktion. Vielleicht erkennen Sie doch – und das eventuell zum ersten Mal in Ihrem Leben –, dass es in Ihrem Leben wichtig ist, dass Sie als Christ Ihren Intellekt betätigen, und vielleicht entschließen Sie sich, etwas dafür zu unternehmen. Dies ist eine weitreichende Entscheidung. Sie werden einen Schritt machen, den Millionen von amerikanischen Christen und Christen anderer Länder erst noch machen müssen.

Niemand hat Christen je vehementer herausgefordert, ihren Intellekt zu betätigen als Charles Malik, der ehemalige libanesische Botschafter in den Vereinigten Staaten, in seiner Rede anlässlich der Einweihung des Billy Graham Centers in Wheaton, Illinois. Malik unterstrich, dass wir als Christen in der Evangelisation zwei Aufgaben haben: die Seele zu retten und den Verstand zu retten. Das heißt, die Leute dazu zu bringen, sich nicht nur geistlich, sondern auch intellektuell zu bekehren. Und die Gemeinde hängt in Bezug auf diese zweite Aufgabe gefährlich weit hinterher. Unsere Gemeinden sind voller Menschen, die geistlich neugeboren sind, aber immer noch wie Nicht-Christen denken. Geben Sie Acht auf seine Worte:

„Ich sage es Ihnen klipp und klar: die größte Gefahr für die evangelikale Christenheit in Amerika ist die Gefahr des Anti-Intellektualismus. Man kümmert sich zu wenig um den Verstand in seiner ganzen Weite und Tiefe. Doch intellektuelle Förderung kann nicht ohne jahrelange Vertiefung in die Geschichte des Denkens und des Geistes stattfinden. Menschen, die es eilig damit haben, das Studium hinter sich zu bringen und Geld zu verdienen, oder in der Gemeinde zu dienen oder das Evangelium zu predigen, haben keine Ahnung von dem unendlichen Wert, Jahre damit zu verbringen, sich in ihrer Freizeit mit den größten Denkern und Geistern der Vergangenheit zu unterhalten und ihr Denkvermögen reifen zu lassen, zu schärfen und zu erweitern. Daraus resultiert, dass die Arena des kreativen Denkens verlassen und dem Feind überlassen ist.“ [7]

Malik weiter:

„Zur Überwindung dieser riesigen Gefahr des Anti-Intellektualismus ist ein ganz anderer Geist vonnöten. Ich behaupte beispielsweise, dass dieser andere Geist, wenn wir mal nur von der Philosophie reden – der wichtigsten Domäne des Denkens und des Intellekts –, den überwältigenden Wert davon erkennen muss, z.B. ein ganzes Jahr ausschließlich damit zu verbringen, die Dialoge Politeia oder Sophistes von Platon eingehend zu studieren, oder sich zwei Jahre lang nur mit der Ethik oder der Metaphysik von Aristoteles zu befassen, oder ganze drei Jahre lang nur Augustinus‘ Vom Gottesstaat zu studieren. Doch selbst wenn man jetzt mit Crash-Programmen in diesen und anderen Domänen anfängt, wird es mindestens ein Jahrhundert dauern, bis wir zu den Harvards und Tübingens und Sorbonnes aufschließen – und wo werden diese Universitäten dann sein?“ [8]

Was Malik klar erkannte, ist die strategische Position, die die Universität bei der Prägung des westlichen Denkens und der westlichen Kultur besetzt. Ja, die mit Abstand wichtigste der Institutionen, die die westliche Gesellschaft prägen, ist die Universität. An den Universitäten werden unsere künftigen politischen Anführer, unsere Journalisten, unsere Anwälte, unsere Lehrer, unsere Wissenschaftler, unsere Geschäftsführer, unsere Künstler ausgebildet. An der Universität werden sie die Weltanschauung, die ihr Leben später prägt, formulieren – oder einfach absorbieren. Und da das die Meinungsmacher und Anführer sind, die unsere Kultur prägen, wird die Weltanschauung, die sie an der Universität aufsaugen, die sein, die unsere Kultur prägt.

Warum ist das von Belang? Weil das Evangelium nie im luftleeren Raum gehört wird. Es wird immer vor dem Hintergrund des kulturellen Milieus gehört, in dem man lebt. Ein Mensch, der in einem kulturellen Milieu aufgewachsen ist, in dem das Christentum noch als eine intellektuell vertretbare Option gilt, wird dem Evangelium gegenüber eine Offenheit zeigen, die ein säkularisierter Mensch nicht zeigen wird. Einem säkularisierten Menschen kann man genauso gut sagen, dass er an Feen und Kobolde glauben soll! Oder – eine realistischere Veranschaulichung – es wäre vergleichbar mit einem Anhänger der Hare-Krishna-Bewegung, der Sie auf der Straße anspricht und Sie einlädt, an Krishna zu glauben. Eine solche Einladung finden wir bizarr, sonderbar, sogar belustigend. Doch für einen Menschen in den Straßen von Delhi wäre eine solche Einladung, so denke ich mir, ganz vernünftig und ein Anlass zur Reflektion. Ich befürchte, dass Evangelikale auf Menschen in den Straßen Berlins, Stockholms oder Torontos einen ähnlich schrägen Eindruck machen wie Anhänger Krishnas.

Es gehört zum breiteren Aufgabenfeld christlicher Gelehrter, dazu beizutragen, dass ein kulturelles Milieu geschaffen und erhalten wird, in dem das Evangelium als intellektuell vertretbare Option für denkende Männer und Frauen gehört werden kann. Somit hat die Gemeinde ein lebenswichtiges Interesse daran, christliche Gelehrte hervorzubringen, die dazu beitragen, dass an den Universitäten Raum für christliche Vorstellungen und Ideen geschaffen wird. Der Durchschnittschrist bemerkt nicht, dass an den Universitäten und in Fachzeitschriften und Akademikerkreisen ein intellektueller Krieg stattfindet. Das Christentum wird als irrational oder überholt bezeichnet, und Millionen von Studenten, unsere Anführer der Zukunft, haben diese Sichtweise absorbiert.

Wir können es uns nicht leisten, diesen Krieg zu verlieren. Der große Princeton-Theologe J. Gresham Machen warnte kurz vor der Fundamentalisten-Kontroverse [9], dass Evangelisation in der nächsten Generation unvergleichlich viel schwieriger sein wird, wenn die Gemeinde den intellektuellen Kampf in dieser Generation verliert:

„Falsche Vorstellungen sind die größten Hindernisse für die Annahme des Evangeliums. Wir mögen vielleicht mit der ganzen Inbrunst eines Reformators predigen, und doch schaffen wir es nur, hier und dort einen Nachzügler zu gewinnen, wenn wir zulassen, dass das ganze kollektive Denken des Landes oder der Welt von Vorstellungen gesteuert wird, die – durch die unwidersprechliche Kraft der Logik – verhindern, dass das Christentum als etwas Wichtigeres als eine harmlose Täuschung angesehen wird. Unter solchen Umständen möchte Gott, dass wir das Hindernis an seinen Wurzeln ausreißen.“ [10]

Die Wurzeln des Hindernisses findet man in der Universität, und dort muss es auch angegriffen werden. Leider fand Machens Warnung kein Gehör, und das biblische Christentum zog sich in die intellektuellen Kämmerchen des Fundamentalismus zurück, aus denen es sich erst kürzlich wieder zu hervorzuwagen begann. Der Krieg ist noch nicht verloren, und es ist einer, den wir nicht verlieren dürfen: die Seelen von Männern und Frauen stehen auf dem Spiel.

Was tun Evangelikale also, um diesen Krieg zu gewinnen? Bis vor kurzem nur sehr wenig. Malik fragte pointiert:

„Wer unter den Evangelikalen kann es mit den großen säkularen oder naturalistischen oder atheistischen Gelehrten nach deren Maßstäben für Gelehrsamkeit aufnehmen? Wer unter den Evangelikalen wird von den größten säkularen Autoritäten im Bereich Geschichte oder Philosophie oder Psychologie oder Soziologie oder Politik als normative Quelle zitiert? Besteht auch nur die geringste Chance, dass die evangelikale Denkweise die dominante Denkweise in den großen Universitäten Europas und Amerikas wird, die ja unserer gesamten Zivilisation ihren Geist und ihre Vorstellungen aufdrücken?
(…) Um der größeren Wirksamkeit willen beim Bezeugen Jesu Christi und auch um ihrer selbst willen können Evangelikale es sich nicht leisten, weiterhin nur Zuschauer am Spielfeldrand der intellektuellen Arena zu bleiben und ihre intellektuelle Verantwortung zu vernachlässigen.“ [11]

Diese Worte schlugen ein wie ein Hammer. Evangelikale haben wirklich an der Peripherie der verantwortungsvollen intellektuellen Existenz gelebt, sie waren bei den intellektuellen Diskursen oft nur unbeteiligte Zuschauer, oder haben die Diskussionen noch nicht einmal zur Kenntnis genommen.

Die meisten bekannten evangelikalen Gelehrten sind oft sehr große Fische in einem sehr kleinen Teich. Unser Einfluss geht kaum über die evangelikale Subkultur hinaus. Wir publizieren oft nur bei evangelikalen Verlagen, und deshalb werden unsere Bücher wahrscheinlich nicht von nicht-evangelikalen Gelehrten gelesen; und anstatt uns in den allgemeinen Akademikerverbänden[12] zu engagieren, sind wir in evangelikalen Akademikerverbänden aktiv. Damit stellen wir unser Licht effektiv unter den Scheffel und bringen es in unseren Berufsfeldern nur zu wenig Sauerteigwirkung für das Evangelium. Die intellektuelle Kultur als Ganze wiederum driftet ungehindert weiter in den Säkularismus ab.

Wir brauchen dringend christliche Gelehrte, die es, wie Malik sagte, mit nicht-christlichen Denkern nach deren Maßstäben für Gelehrsamkeit in deren Fachgebieten aufnehmen können. Das ist zu schaffen. Beispielsweise ereignet sich gerade eine Revolution im Bereich der Philosophie, die laut Malik die wichtigste Domäne für das Denken und den Intellekt ist, da sie die Grundlage für alle anderen Bereichen an der Universität darstellt. Christliche Philosophen kommen langsam aus ihren Kämmerchen und verteidigen in den besten säkularen Fachzeitschriften und Akademikerverbänden die Wahrheit der christlichen Weltanschauung mit philosophisch anspruchsvollen Argumenten. Das Gesicht der amerikanischen Philosophie hat sich dadurch verändert.

Noch vor fünfzig Jahren sahen Philosophen das Reden über Gott buchstäblich als bedeutungslos an, als Unsinn, doch heute könnte kein fachlich versierter Philosoph mehr einen solchen Standpunkt einnehmen. Ja, viele der besten Philosophen Amerikas bekennen sich heute zum christlichen Glauben. Um Ihnen ein grobes Gefühl für die Auswirkungen dieser Revolution zu geben, zitiere ich hier einen Artikel, der im Herbst 2001 in der Fachzeitschrift Philo erschien und in dem der Autor die von ihm so genannte „Entsäkularisierung der akademischen Welt an philosophischen Fakultäten seit den späten 1960er-Jahren“ beklagt. Der Autor, selbst ein bekannter atheistischer Philosoph, schreibt:

„Naturalisten haben tatenlos dabei zugesehen, wie realistische Versionen des Theismus (…) die Philosophie zu durchdringen begannen, sodass heute annähernd ein Viertel oder ein Drittel der Philosophieprofessoren Theisten sind, die meisten unter ihnen theologisch konservative Christen. (…)
In der Philosophie wurde es quasi über Nacht „wissenschaftlich vertretbar“, den Theismus zu verteidigen. Dadurch wurde die Philosophie zu einem beliebten Feld für die intelligentesten und talentiertesten Theisten, die heute eine akademische Laufbahn anstreben. (…)
In der akademischen Welt ist Gott nicht 'tot'; Ende der 1960er Jahre ist er wieder zum Leben erwacht und ist jetzt in seiner letzten akademischen Hochburg, den Fakultäten für Philosophie, quicklebendig.“ [13]

Dies bezeugt ein bekannter atheistischer Philosoph über den Wandel, der vor seinen Augen in der amerikanischen Philosophie stattgefunden hat. Meiner Meinung nach übertreibt er wahrscheinlich mit seiner Schätzung, dass ein Viertel bis ein Drittel der amerikanischen Philosophen Theisten sind; seine Schätzung offenbart aber sehr wohl die wahrgenommene Auswirkung von christlichen Philosophen in diesem Gebiet. Wie Gideons Armee kann eine engagierte Minderheit von Aktivisten Wirkungen erzielen, die gar nicht im Verhältnis zu ihrer numerischen Stärke stehen. Den größten Fehler macht er, indem er die philosophischen Fakultäten als Gottes „letzte Hochburg“ an der Universität bezeichnet. Die philosophischen Fakultäten sind vielmehr ein Brückenkopf, von dem aus Operationen gestartet werden können, durch die man an der Universität auch auf anderen Gebieten etwas für Christus bewirken kann.

Die Sache ist so: Das Entsäkularisierungsvorhaben ist nicht hoffnungslos oder unmöglich, und das Erreichen bedeutender Veränderungen muss auch nicht so lange dauern, wie man vielleicht meint. Diese Art christlicher Gelehrsamkeit ist es, die die größte Hoffnung für eine Umwandlung der Kultur darstellt, wie sie sich Malik und Machen ausmalten, und ihre wahren Auswirkungen auf die Sache Christi werden erst in der nächsten Generation spürbar sein, wenn sie dann allmählich auch in die weitere Kultur einsickern.

Es ist also zu schaffen, wenn wir gewillt sind, harte Arbeit hineinzustecken. Machen beobachtete, dass viele es zu seiner Zeit „gern gehabt hätten, dass die christlichen Seminare Irrtümer bekämpfen, indem sie einfach populäre Vertreter der irrtümlichen Sichtweisen angreifen“, anstatt die Studenten „mit vielen deutschen Namen zu verwirren, die außerhalb der Universität nicht bekannt sind.“ Es sei jedoch ganz wesentlich, so Machen, dass sich christliche Gelehrte mit potentiell einflussreichen Ideen auseinandersetzen, bevor sie die populärwissenschaftliche Ebene erreicht haben. Das Vorgehen eines Gelehrten, sagte er,

„basiert einfach auf einem tiefen Glauben daran, dass Gedanken durchdringenden Einfluss haben. Was heute eine Sache akademischer Spekulation ist, bewegt morgen Armeen und stürzt Königreiche. In dieser zweiten Phase sind die Gedanken schon zu weit verbreitet, als dass man sie noch bekämpfen könnte; der richtige Zeitpunkt, um sie aufzuhalten, war gegeben, als sie noch Gegenstand leidenschaftlich geführter Debatten waren. Als Christen sollten wir also versuchen, das Denken der Welt so zu prägen, dass eine Zuwendung zum Christentum für die Menschen nicht gleichbedeutend ist mit der Akzeptanz einer logischen Absurdität.“ [14]

Wie Malik glaubte auch Machen, dass „das größte Hindernis für die christliche Religion heute in der Sphäre des Intellekts liegt“ [15] und dass Einwände gegen das Christentum in dieser Sphäre bekämpft werden müssen. „Die Gemeinden gehen heute zugrunde, weil zu wenig gedacht wird, nicht zu viel.“ [16]

Die Ironie an der Mentalität, der zufolge unsere christlichen Seminare nicht Gelehrte, sondern Pastoren, hervorbringen sollen, ist, dass es eben genau unsere zukünftige Pastoren sind, nicht nur unsere zukünftigen Gelehrten, die ihren Intellekt betätigen müssen und diese Gelehrtenausbildung benötigen. Machens Artikel wurde ursprünglich als Rede mit dem Titel „Die wissenschaftliche Vorbereitung des Pastors“ gehalten. Ein Vorbild sollte uns hier John Wesley sein, ein vom Geist erfüllter Erweckungsprediger, der gleichzeitig ein in Oxford ausgebildeter Gelehrter war. [17] Wesleys Bild eines Pastors ist bemerkenswert: ein Ehrenmann, belesen in den Schriften und bewandert in der Geschichte, der Philosophie und der Wissenschaft seiner Zeit.

Wie schneiden die Pastoren, die heute unsere christlichen Seminare absolvieren, im Hinblick auf dieses Vorbild ab? Der Kirchengeschichtler und Theologe David Wells hat die heutige Generation von Pastoren „die neuen Behinderer“ genannt, weil sie die traditionelle Rolle eines Pastors als Vermittler der Wahrheit an seine Versammlung aufgegeben und sie durch ein neues Manager-Vorbild ersetzt haben, das aus der Geschäftswelt kommt und besonderes Augenmerk auf Führungsqualitäten, Marketing und Verwaltung legt. Dadurch haben die Gemeinden eine Generation von Christen hervorgebracht, für die Theologie irrelevant ist und deren Leben außerhalb des Gemeindehauses sich praktisch nicht von denen atheistischer Menschen unterscheiden. Diese neuen Manager-Pastoren, lamentiert Wells, „lassen die Gemeinde im Stich und behindern sie sogar. Sie machen sie anfällig für alle Verführungen der modernen Zeit, gerade weil sie die Alternative nicht geboten haben, nämlich eine Sicht des Lebens, die in Gott und seiner Wahrheit gründet“ [18]. Wir müssen das traditionelle Modell, das Männer wie Wesley vorlebten, wieder entdecken.

Doch sind es nicht nur die christlichen Gelehrten und Pastoren, die ihren Intellekt betätigen müssen, wenn die Gemeinde Auswirkungen auf unsere Kultur haben soll. Auch christliche Laien müssen ihren Intellekt betätigen. Unsere Gemeinden sind voller Christen, die sich gerade im intellektuellen Leerlauf befinden. Als Christen lassen sie ihren Intellekt zugrundegehen. J. P. Moreland hat sie in seinem herausfordernden Buch Love Your God with All Your Mind „leere Ichs“ genannt. Ein leeres Ich ist maßlos individualistisch, kindisch und narzisstisch. Es ist passiv, auf das sinnlich Erfahrbare beschränkt, beschäftigt und in Eile, nicht im Stande, ein Innenleben zu entwickeln. In dem vermutlich erschütterndsten Abschnitt seines Buches bittet uns Moreland, uns eine Gemeinde vorzustellen, die voller solcher Menschen ist. Er fragt:

„Welches theologische Verständnis (…), welchen evangelistischen Mut, welche (…) kulturelle Durchschlagskraft hätte eine solche Gemeinde? (…) Wenn das Innenleben eigentlich keine so große Rolle spielt, warum sollte man dann Zeit in den Versuch investieren (…), ein intellektuell und spirituell reifes Leben zu führen? Wenn jemand grundsätzlich passiv ist, wird er oder sie sich einfach nicht die Mühe machen, etwas zu lesen, sondern sich lieber unterhalten lassen. Wenn jemand im Grunde auf das sinnlich Erfahrbare beschränkt ist, werden Musik, Magazine voller Bilder und visuelle Medien im Allgemeinen wichtiger sein als nur Worte auf einer Seite oder abstrakte Gedanken. Wenn man in Eile und abgelenkt ist, wird man wenig Geduld für theoretisches Wissen haben und (…) eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne, um in Gedanken bei Vorstellungen zu bleiben, während sie vorsichtig entwickelt werden. (…)
Und wenn jemand übermäßig individualistisch, kindisch und narzisstisch ist, was wird dieser Mensch dann lesen, wenn er überhaupt etwas liest? (…) Christliche Selbsthilfe-Bücher, die voller Inhalte sind, die nur einem selbst nutzen sollen (…), voller Slogans, simplistischen Moralisierens, Geschichten und Bilder und unzureichender Problemdiagnosen, die dem Leser nichts abverlangen. Bücher über christliche Promis (…) Was nicht gelesen wird, sind Bücher, die die Menschen dafür zurüsten, (…) ein gut durchdachtes, theologisches Verständnis der christlichen Religion zu entwickeln und ihre Rolle im weiteren Reich Gottes einzunehmen (…) Eine solche Gemeinde (…) wird (…) ohnmächtig gegen die kraftvolle Wucht des Säkularismus sein, die christliche Vorstellungen unter einer Fassade des seelenlosen Pluralismus und der fehlgeleiteten Wissenschaftsgläubigkeit zu begraben droht. In einem solchen Kontext wird die Gemeinde versucht sein, ihren Erfolg vor allem an Zahlen zu messen – Zahlen, die durch kulturelle Anbiederung an leere Ichs erreicht werden. So (…) wird sich die Gemeinde ihr eigenes Grab schaufeln; ihr Weg des kurzfristigen „Erfolgs“ wird sich letzten Endes als das herausstellen , was sie langfristig an den Rand drängt.“ [19]

Diese Beschreibung ist deswegen so niederschmetternd, weil wir uns eine solche Gemeinde nicht vorzustellen brauchen; das ist ja eine Beschreibung von zu vielen der heutigen evangelikalen Gemeinden in Amerika. Manchmal versuchen die Leute ihren Mangel an intellektueller Betätigung mit der Behauptung zu rechtfertigen, dass sie lieber „einen einfachen Glauben haben“. Doch an dieser Stelle müssen wir, denke ich, zwischen einem kindlichen und einem kindischen Glauben unterscheiden. Ein kindlicher Glaube ist ein aus ganzer Seele kommendes Vertrauen auf Gott als den liebenden himmlischen Vater, und Jesus rät uns einen solchen Glauben an. Aber ein kindischer Glaube ist ein unreifer, undurchdachter Glaube, und ein solcher Glaube wird uns nicht angeraten - ganz im Gegenteil: Paulus sagt: „Werdet nicht Kinder im Verständnis; sondern in der Bosheit seid Unmündige, im Verständnis aber werdet erwachsen“ (1Kor 14,20, Schlachter). Wenn ein „einfacher“ Glaube ein undurchdachter, unwissender Glaube ist, sollten wir nichts damit zu tun haben wollen. Ich kann aus meinem eigenen Leben bezeugen, dass meine Anbetung Gottes nach vielen Jahren des Studierens noch tiefer geworden ist, und zwar genau wegen, und nicht trotz, meiner philosophischen und theologischen Studien. Auf jedem Gebiet, das ich intensiv studiert habe – die Schöpfung, die Auferstehung, die Allwissenheit Gottes, die Ewigkeit Gottes, die Aseität Gottes – , sind meine Wertschätzung für Gottes Wahrheit und meine Ehrfurcht vor seiner Person tiefer geworden. Ich freue mich auf zukünftige Studien, weil ich mir sicher bin, dass sie mir eine noch größere Wertschätzung der Person Gottes und seiner Werke bringen werden. Der christliche Glaube ist kein Glaube der Teilnahmslosigkeit, kein hirntoter Glaube, sondern ein lebendiger, fragender Glaube. Oder wie Anselm von Canterbury sagte: Unser Glaube ist ein Glaube, der nach Einsicht sucht.

Außerdem reichen die Folgen von intellektuellem Leerlauf weit über das eigene Ich hinaus. Wenn christliche Laien ihren Intellekt nicht betätigen, laufen wir große Gefahr, unsere Jugend zu verlieren. In der Highschool [20] werden christliche Teenager intellektuell von jeder Art nicht-christlicher Philosophie, gepaart mit einem überwältigenden Relativismus, angegriffen. In allen Gemeinden des Landes, in denen ich Vorträge halte, treffe ich immer wieder Eltern, deren Kinder ihren Glauben verloren haben, weil es niemanden in ihrer Gemeinde gab, der ihre Fragen beantworten konnte. Ja, George Barna schätzt, dass 40 % der Jugendlichen in unseren Gemeinden nie wieder die Türschwelle einer Gemeinde betreten werden, wenn sie einmal aufs College gegangen sind.

Es steht völlig außer Frage, dass die Gemeinden hier ein Eigentor geschossen haben. Doch in den Gemeinden sind auch die Strukturen gegeben, die dieses Problem berichtigen können, wenn wir nur davon Gebrauch machen. Ich spreche hier natürlich von Sonntagsschulprogrammen für Erwachsene. Warum nicht anfangen, Sonntagsschulstunden dafür zu verwenden, Laien seriösen Unterricht in Fächern wie Christliche Lehre, Kirchengeschichte, neutestamentliches Griechisch, Apologetik und so weiter zu geben? Denken Sie doch einmal an das Veränderungspotenzial! Warum also nicht?

Ich glaube, dass unsere Kultur verändert werden kann. Ich freue mich riesig über die Renaissance in der christlichen Philosophie in meiner Generation, welche Gutes für die nächste Generation verheißt. Ob Gott Sie beruft, ein christlicher Gelehrter an der Frontlinie des intellektuellen Kampfes zu sein, oder ein christlicher Pastor, der als Vermittler der Wahrheit in seiner Versammlung dient, oder als christlicher Vater oder christliche Mutter, oder als Laie, der immer bereit ist, die Hoffnung in ihm zu begründen – wir haben die wunderbare Gelegenheit, in Jesu Name kulturelle Veränderungen zu bewirken. Um der Gemeinde willen, um Ihrer selbst willen, um Ihrer Kinder willen – lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen! Wenn Sie bisher also nur im intellektuellen Leerlauf dahingerollt sind, dann ist jetzt die Zeit gekommen, den ersten Gang einzulegen!

William Lane Craig

(Übers.: J. Booker).

Link to the original article in English: http://www.reasonablefaith.org/in-intellectual-neutral

Musterlösung für den Test

1. Kirchenvater (354-430) und der Autor von Vom Gottesstaat, der Gottes unverdiente Gnade betonte.
2. Das Kirchenkonzil, der 325 offiziell die Lehre der gleichwertigen Göttlichkeit des Vaters und des Sohnes ratifizierte und damit der Ansicht arianischer Häretiker widersprach.
3. Die Lehre, dass Gott drei Personen in einem Wesen ist.
4. Die Lehre, die auf dem Konzil von Chalcedon (451) formuliert wurde und die wahre Göttlichkeit und wahre Menschlichkeit Christi bestätigte.
5. Die Ansicht, nach der die Welt und Gott identisch sind.
6. Ein katholischer Theologe im Mittelalter (1225-1274) und der Autor von Summa Theologica, dessen Ansichten maßgeblich für die traditionelle römisch-katholische Theologie waren.
7. Der Beginn des Protestantismus im sechzehnten Jahrhundert, bewerkstelligt durch Bemühungen von Männern wie Luther, Calvin und Zwingli, die Lehre und Praxis der römisch-katholischen Kirche zu reformieren; sie betonte die Rechtfertigung aus Gnade durch Glauben allein und die exklusive Autorität der Bibel.
8. Der römisch-katholische Mönch (1483-1546), der die Reformation initiierte und der Begründer des Lutheranismus war.
9. Die Lehre, nach der Christus uns durch seinen Tod an unserer Stelle mit Gott versöhnt hat.
10. Die intellektuelle Revolte im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts gegen die Autorität der Kirche und der Monarchie im Namen der menschlichen Autonomie. Auch Zeitalter der Vernunft genannt.

  • [1]

    Dieser Artikel war ursprünglich für US-amerikanische Leser bestimmt, daher wurden einige Verständnishilfen in Form von Fußnoten eingebaut. (Anm. d. Übers.)

  • [2]

    Nach Alan Bloom, The Closing of the American Mind (New York: Simon & Schuster, 1987), 25-26.

  • [3]

    En. „Battle of the Bulge“ (Anm. d. Übers.).

  • [4]

    Bulge“ kann auch so viel wie „Wulst“ bedeuten. (Anm. d. Übers.)

  • [5]

    Eine der wenigen vernichtenden Niederlagen, die Indianer der U.S. Army zufügen konnten (Anm. d. Übers).

  • [6]

    Dt. „Offenbare Bestimmung“, amerikanisches Schlagwort, 1845 von John Louis O'Sullivan geprägt, nach dem Nordamerikaner eine "Bestimmung" hätten, sich in den Westen bis an den Pazifik auszubreiten. (Anm. d. Übers.)

  • [7]

    Nach Charles Malik, „The Other Side of Evangelism“, Christianity Today, 7. November 1980, 40.

  • [8]

    Ebd.

  • [9]

    En. „Fundamentalist Controversy“, eine Kontroverse in der presbyterianischen Kirche der USA in den 1920er- und 1930er-Jahren. (Anm. d. Übers).

  • [10]

    Nach J. Gresham Machen, „Christianity and Culture“, Princeton Theological Review 11 ( 1913): 7.

  • [11]

    Nach Malik, „Other Side of Evangelism“, S. 40.

  • [12]

    En. „professional society“(Anm. d. Übers).

  • [13]

    Nach Quentin Smith, „The Metaphilosophy of Naturalism“ Philo 4/2 (2001).

  • [14]

    Nach Machen, „Christianity and Culture“, 6.

  • [15]

    Ebd., 10.

  • [16]

    Ebd., 13.

  • [17]

    Vgl. John Wesley, Works 6: 217-31.

  • [18]

    Nach David F. Wells, No Place for Truth (Grand Rapids, Mich.: Wm. B. Eerdmans, 1993), 253.

  • [19]

    Nach J. P. Moreland, Love Your God with All Your Mind (Colorado Springs: NavPress, 1997), 93-94.

  • [20]

    In der Regel 9. bis 12. Klasse. (Anm. d. Übers).